Hilfe bei Depressionen mit EMDR

01.07.2022

Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Störung und betreffen 10 - 20 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens. Auch wenn viele psychotherapeutische und pharmakologische Interventionen wirksam sind, sind die Behandlungsergebnisse dennoch in vielen Fällen unbefriedigend. Unvollständige Rückbildung der Depression (ca. 25 %), eine hohe Zahl von Rückfällen (ca. 50 % in zwei Jahren) sowie eine hohe Suizidgefahr gehören zu den Hauptproblemen.

Obwohl EMDR schon lange in der Behandlung von Depressionen eingesetzt wird, werden erst seit einigen Jahren von einer Arbeitsgruppe des EMDR-Institutes Deutschland systematische Untersuchungen zur EMDR Behandlung bei depressiven Störungen durchgeführt.

Dabei zeigte sich in drei Pilotprojekten, dass der zusätzliche Einsatz von EMDR in der Behandlung depressiver PatientInnen sowohl die Rückbildung der Depression als auch die Zahl der Rückfälle deutlich verbessern kann. Klinische Erfahrungen aus der Behandlung von ca. 150 depressiven PatientInnen bestätigen diese Daten.

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass insbesondere die negativen Glaubensinhalte und Denkmuster depressiver Menschen sehr gut mit EMDR umstimmbar sind und positive Erfahrungen mit EMDR gefestigt werden können. In einem kombinierten Behandlungsansatz mit EMDR und Hypnose nach Erickson, lassen sich beachtliche ad hoc Erfolge bei depressiven Menschen erzielen. Auch in einer Kurzzeittherapie über wenige Wochen lässt sich hier sowohl der Antrieb depressiver Patienten steigern als auch die Menge der benötigten Medikamente kontinuierlich senken.  Im Gegensatz zu den oft jahrelang unwirksamen meist nur medikamentösen Therapie ist EMDR hier ein echter Erfolg.